2.-3. Januar

Am 2. Januar haben kommen erneut meine Tanten und Onkels sie sagen einfach nur um mit mir Zeit zu verbringen, ich vermisse Sie auch bereits mein ganzes Leben. Und höre mir Geschichten von früher an. Wie arm sie alle waren und das doch aus jedem etwas geworden ist. Mein Onkel Pedro ist mit meiner Tante Ageda verheiratet, sie erlieg einem Schlaganfall und er muss alles machen, anziehen, waschen kochen und in den 4. Stock ohne Aufzug hoch ziehen sagt er. Er hat eine spezielle Verbindung zu mir da er technischer Zeichner bei der Marine war. Er erzählt von mir von seiner Zeit bei der Marine er fertigte Zeichnungen von Torpedos und strategische Zeichnung die im Falle eines Krieges nötig gewesen wären. Er war auch für die Lagerung der Munition verantwortlich und erzählte auch wie Kollegen unachtsam mit Munition umgingen und er sah leider sagt er ein paar die vor seinen Augen zerfetzten.. Trotzdem sagt er, sei das alles nicht so schlimme als miterlebt zu haben, wie unmenschlich der Umgang mit Zivilisten während der Diktatur war.

Der Mann meiner Tante Cecilia (Onkel Maurizio) hat wohl aufgrund eines Zeckenbisses damit zu kämpfen das er nervöse Zuckungen hat und nicht mehr arbeiten kann. Er war lange Krank und man wusste nicht was es ist., Ich habe nicht gefragt was er gearbeitet hat. 

Trotz all der Tragik sind sie alle immer gut gelaunt und wir lachen den ganzen Tag und werfen uns gegenseitig Albernheiten zu.

 

3. Januar

Ich habe am Abend zuvor versucht online ein Ticket nach Pucón zu bekommen, aber leider konnte der Vorgang nach der Bezahlung nicht fortgeführt werden, was mich total verrückt macht. 

Also beschloss ich nach Valparaiso zum "Terminal de Buses" zu fahren um mir vor Ort ein Ticket zu kaufen. Ich wäre eigentlich lieber geflogen aber mein Adoptivcousine Edith erklärte mir auf der Fahrt vom Flughafen nach Valparaiso das es einen Bus mit Schlafabteil gibt und dieser am nächsten Morgen Pucón erreicht. Mit dem Flugzeug dagegen müsse man erst nach Santiago dann nach Villarica und von dort müssten sie mich abholen. Außerdem erzählt sie weiter, nimmst Du einfach eine gescheite Schlaftablette und du spürst nichts von der Reise. 

Alles klar, wir fahren gegen 9:30 Uhr mit dem Bus von Esperanza (der Hügel wo wir wohnen) runter in die Stadt Valparaiso, 2km. 

Die Bushaltestellte ist von zu Hause nur 500m weit. Meine Mama und die Haushälterin Pamela begleiten mich.

Valparaiso ist eine typische Hafenstadt und Aufgrund der vielen Demos die hier in letzter Zeit stattgefunden haben. Ein Bild gibt als ob man schnell wieder weg möchte, Aber alle lieben diese Stadt es ist Chaotisch, es stinkt, es ist schmutzig, kaum renoviert. Ich denke einfach Gegensätze ziehen sich an, und für mich ist es ein Stück Heimat und auf äußeres verzichte ich sowieso.

Zum Glück klappt die Reservierung von dem Reisebüro nach Pucón.Wir nutzen die Gelegenheit um gleich eine SIM-Karte zu besorgen bzw E-SIM. Die junge Dame am Schalter von dem Mobilfunkanbieter (Movistar) erklärt mir dass ich hier mit meiner gmx.de E-Mail-Adresse nicht weiterkomme es muss schon ein gmail.com sein. Wahrscheinlich hat auch deswegen die Reservierung von dem Bus nicht funktioniert, jetzt ist mir eigentliches klar. Gegen 14 Uhr machen wir eine kleine Pause in einer Bäckerei um Kaffee und Kuchen zu essen. 

Erleichtert zu Hause angekommen warten bereits die Männer und sind stinkig dass wir so lange weg waren. 

Zum Glück gab es noch Empanadas im Kühlschrank und sie konnten sie sogar selbst im Miniofen warm machen. 

Unser langjährige Freund der Familie war mich besuchen gekommen und hatte auf mich gewartet. 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0